Wie bewertet man eine Aktie richtig – Bewertungsmethoden bei Aktien

Nur wer eine Aktie richtig bewerten kann, wird langfristig am Markt erfolgreich sein. Nach diesem Grundsatz orientieren sich viele Klein- sowie Institutionelle Anleger. Immerhin verändert sich beinahe jede Minute der Wert eines Unternehmens bzw. einer Aktie.

Der Unternehmenswert bzw. die Marktkapitalisierung ist ein essenzielles Kriterium und spiegelt in den meisten Fällen die Performance eines Unternehmens wider. Um diesen zu bestimmen, existieren in der Finanztheorie zahlreiche Bewertungsmethoden. Diese werden in zwei groben Kategorien eingeteilt: Der Technischen und der Fundamentalen Analyse.

Die technische Analyse bewertet Unternehmen lediglich anhand von Vergangenheitswerten bzw. historischen Verläufen. Diese werden anhand einer Grafik oder Chart dargestellt. Investoren ziehen demnach aus den früheren Verläufen Aussagen und Prognosen für die Zukunft wieder. Genauer gesagt wird ein Trend abgeleitet, welcher die zukünftige Wertentwicklung einer Aktie widerspiegeln soll. Grundsätzlich können drei verschiedene Trends bei Aktien existieren. Einen Aufwärts-, Abwärts-, oder Seitwärtstrend. Darüber hinaus können weitere spezielle Verläufe zu Grunde liegen.

Neben der technischen Analyse versucht die fundamentale Analyse eine Bewertung von Aktien oder Märkten abzugeben.
Hier verfolgt der Anleger das Ziel den inneren Wert einer Aktie zu ermitteln. Der innerer Wert ist keines Wegs der faktische Wert einer Aktie oder Unternehmens, sondern soll den „wahren“ Wert anhand von theoretischen und rechnerischen Methoden präsentieren. Es gilt die Mantra, dass man nur die Aktie kaufen sollte, wenn der innere Wert den aktuellen am Markt gehandelten Preis übersteigt. Das bedeutet im Klartext, dass die Aktie zurzeit weitaus günstiger am Markt gehandelt wird, als das Unternehmen Wert ist. Aus diesem Grund wird hier oft auch vom „fairen Wert“ gesprochen. Investmentlegenden wie Warren Buffet oder Charlie Munger schwören auf diese Methoden und haben auf dieser Basis mehrere erfolgreiche Investitionen verbuchen können.
Um solch eine Analyse durchführen zu können werden Unternehmenskennzahlen benötigt, die jeder Anleger aus den Geschäftsberichten entnehmen kann. Dabei können sechs Kennzahlen berechnet werden.

1. Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV stellt den aktuellen Aktienkurs zum Unternehmensgewinn gegenüber. Daraus soll der zu erwartende Gewinn je Aktie abgeleitet werden. Zudem liefert das KGV eine Aussage über die Dauer aus, bis die Unternehmensgewinne den berechneten Wert erwirtschaften und rentieren.

2. Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)
Der Buchwert eines Unternehmens ergibt sich aus dem in der Bilanz erfassten Vermögen und Schulden. Hier wird ebenfalls der aktuelle Aktienkurs in Relation zum aktuellen Buchwert gesetzt. Für Anleger die am Markt langfristige Ziele verfolgen und in sogenannte „Value-Unternehmen“ investieren möchten, sollten darauf achten, dass das KBV relativ niedrig ist.

3. Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV)
Ähnlich wie bei den bereits beschriebenen Kennzahlen, muss auch hier der Jahresumsatz eines Unternehmens gegen den aktuellen Aktienkurs gestellt werden. Insbesondere Konzerne mit einer zyklischen schwankenden Umsatzrendite, kann diese Kennzahl von Nutzen sein.

4. Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Der Cashflow beschreibt die vorhandenen und tatsächlich stattfindenden Zahlungsflüsse eines Unternehmens. Beim KGV wird der Aktienkurs dem aktuellen Cashflow gegenübergestellt. Diese Kennzahl ist gleichzeitig ein Multiplikator und erteilt somit Aussagekraft über den Vergleichswert zum aktuellen Marktwert des Unternehmens.

5. Eigenkapitalquote
Das Eigenkapital wird hier dem Gesamtkapital eines Unternehmens gegenübergestellt. Die daraus ergebene Quote gibt dem Investor Aufschluss über die finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgeber eines Unternehmens.